KOMMENTAR: Das „Erfolgsmodell Modell Trier-Plus“ ist gescheitert – Kundenbefragung 2021 - keine Mehrheit für die Biotüte – Negativbeispiel für einen "kommunalen Narzissmus" und einer einseitigen Selbstdarstellung?

09.10.2021

Wir erinnern uns:

2012 wurde die Getrennterfassung von Bioabfällen mit der Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes mit der verpflichtenden Umsetzung ab 2015 gesetzlich verankert.

In der Großregion Trier erfolgte zunächst eine grundsätzliche Verweigerungshaltung des ART - denn dort gibt es eine "eierlegende Wollmilchsau" als Behandlungsanlage, die MBT Trier, und die braucht keine Tonne. Das Ganze gipfelte in einer politischen Schlammschacht 2015 und der "rot-grünen-Madentonne" Kampagne der CDU, die mit einer Rücktrittsforderung gegen den Präsidenten der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD-Nord) durch den Verbandsvorsteher und Landrat Gregor Eibes endete.

Das Ergebnis war die Einführung eines Alibisystems in Form eines Bringsystems für Autofahrer als Kompromiss - das heutige "Modell Trier Plus" - das jedoch durch eine erfolgreiche Verschleppung erst 2018 in Betrieb genommen wurde.

Seitdem wird von den Verantwortlichen gerne die Parolen verkündet: "Keiner will die Biotonne und die Biotüte ist ein Erfolgsmodell!"

Gekürt werden diese Aussagen durch fragwürdige Gutachten und Gleichwertigkeitsnachweise im Rahmen scheinheiliger wissenschaftlicher Begleitungen im Sinne des Verbandes.

Und nun wieder eine Bürgerbefragung, um sich als Verband erneut bestätigen zu lassen, wie toll die eigene Arbeit doch ist und die BürgerInnen "sehr gut" bis "gut" mit der Arbeit des Verbandes zufrieden sind.

Dieser Drang nach Bestätigung ist mehr als fragwürdig, schließlich ist ein öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger zur ordnungsgemäßen und rechtskonformen Leistungserbringung verpflichtet und die BürgerInnen haben einen Anspruch auf eine entsprechende Qualität.

Umso mehr gleicht das jämmerliche Ergebnis der nun vorgestellten Umfrageergebnisse einem Schlag in das Gesicht der Verantwortlichen und lässt nur eine Schlussfolgerung zu:

Die "Biotüte" ist gescheitert. 

Keine Mehrheit, keine Akzeptanz, die immer wieder verunglimpfte Biotonne findet trotz der einseitigen Meinungsbildung des Verbandes einen deutlichen Zuspruch.

Die Besonderheit ist, dass neben dem eindeutigen Votum im Vulkaneifelkreis gerade die BürgerInnen im Eifelkreis Bitburg-Prüm mehr BürgerInnen für die Biotonne als für die Biotüte votieren, obwohl dort die "Wurzel" des Widerstandes mit Billen und seiner "rot-grünen Madentonne" entstammte.

Es ist absolut unverständlich, wie die Kommunalpolitik und das Land RLP in Anbetracht der vorliegenden Fakten und Tatsachen ein derartiges klimaschädliches, rechtswidriges, diskriminierendes, bürgerunfreundliches, wirkungsloses und unwirtschaftliches Alibisystem tolerieren können.

Die offizielle PM des ZV A.R.T. findet sich hier.