Pressemitteilung der IG Biotonne: "IG verurteilt Abschlussbericht zur „Biotüte“ des ART Trier als Gefälligkeitsgutachten!"
Die Interessengemeinschaft (IG) für den Erhalt der Biotonne in der Vulkaneifel übt massive Kritik am vorliegendem Abschlussbericht zur wissenschaftlichen Untersuchung des Biotütenbringsystems "Modell Trier Plus".
Laut Aussage der Sprecher Ingrid Wesseler und Stephan Müllers findet unter kommunaler Führung ein Greenwashing für ein diskriminierendes und umweltfeindliches System statt. Die Aufsichtsbehörde und das Umweltministerium werden aufgefordert, diesem Alibisystem zügig ein Ende zu bereiten und die flächendeckende Einführung der Biotonne zu verlangen.
Die Erstellung dieses Gutachten war eine Vorgabe aus dem Vergleich zwischen der SGD-Nord und dem Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (ART) zur Umsetzung der Getrennterfassungspflicht von Bioabfällen.
Im Focus des Gutachtens steht das Fazit des Witzenhausen-Institutes, das dem System "Biotüte" als Bringsystem die Gleichwertigkeit zur Biotonne als Holsystem attestiert.
Die IG bemängelt die eklatante Fehleinschätzung des Gutachters bei wesentlichen Gesichtspunkten.
Ein elementarer Kritikpunkt ist die fehlende und vom Gesetzgeber geforderte flächendeckende Erfassung. Ebenso bestätigt sich, dass das System ein Erfassungssystem für Autofahrer ist. Der Gutachter selbst kommt zu dem Ergebnis, dass 90 % der Mengen mittels PKW transportiert werden müssen. Demnach summiert sich die Fahrleistung für den Individualverkehr auf mindestens 12 Mio. km pro Jahr für lediglich 10.000 t Biomüll. Dieser Zustand ist in Zeiten der Klimaveränderungen und Forderung nach Mobilitätswende aus Sicht der IG inakzeptabel.
Die Art und Weise wie der Zweckverband das Thema der nicht vorhandenen Barrierefreiheit behandelt, ist ein Affront gegen alle Menschen mit Beeinträchtigung. Es ist beschämend, wenn hier lapidar die Lösung in der Reduzierung der Einfüllöffnung von 1,37 m auf 1,23 m um 14 cm am Container gesehen wird.
Ein Drittel des Gutachtens beschäftigt sich mit der selbstdiagnostizierten guten Qualität des Bioabfalls mit einem Fremdstoffanteil von lediglich 3 bis 4 %. Der tatsächliche Fremdstoffgehalt liegt jedoch nach eigenen Recherchen der IG deutlich höher. Das System gibt nachweislich aufgrund der Anonymität massive Anreize für widerrechtliche Nutzungen und illegale Ablagerungen.
Ein objektiver Vergleich mit dem System "Biotonne", wie z.B. mit den 30 Gebietskörperschaften in Rheinland-Pfalz, die mit großem Erfolg dieses System ihren Bürgern teils seit Jahrzehnten anbieten, findet überhaupt nicht statt. Aspekte wie Bürgerfreundlichkeit, Komfort bei der Abholung und die tatsächliche Leistungsfähigkeit finden keinerlei Beachtung. Wirtschaftliche Kriterien, wie die Finanzierung des Systems durch die Gemeinden, die kostenfrei Standplätze zur Verfügung stellen sollen, oder die Transportfahrten der Verbraucher mit dem PKW, werden großzügig ignoriert. Das tierseuchen-hygienischen Gefahrenpotential aus diesen Futterstellen wird großzügig außer Acht gelassen.
Stattdessen
wird ein "Erfolgsmodell" propagiert, was jedoch in allen Belangen versagt hat. Das
Gutachten ist weder als wissenschaftlich noch als repräsentativ anzusehen und
gleicht eher einem Gefälligkeitsgutachten.
Die regionale und überregionale Presse berichtet u.a. dazu:
- Volksfreund
- Input-Aktuell
- LOKALO.de
- kommunalwirtschaft.eu
- EM - Das Entsorgungsmagazin
- Der Wochenspiegel
- Euwid & Recycling