Das "Trierer Biotüten Modell Plus" - Futter für die afrikanische Schweinepest?

22.12.2019

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) tritt seit 2014 in verschiedenen Ländern der EU auf. Diese für Schweine und Wildschweine sehr bedeutsame Tierseuche verbreitet sich - ausgehend von östlich an die EU angrenzenden Ländern - zusehends in Europa.

Das Virus wird direkt über Tierkontakte oder indirekt, zum Beispiel über Fleisch oder Wurst von infizierten Tieren, übertragen. Unter ungünstigen Bedingungen können unachtsam entsorgte Reste von virushaltigem Reiseproviant ausreichen, um die Seuche einzuschleppen. Solche Essensreste sollten daher vermieden oder für Wildschweine nicht zugänglich entsorgt werden.

Für Haus- und auch für Wildschweine besteht seit Jahrzehnten ein Verbot der Verfütterung von Küchen- und Speiseabfällen. Da das Virus außerordentlich lange ansteckungsfähig bleibt, kann es auch durch Gegenstände wie Werkzeuge, Schuhwerk oder Kleidung sowie Transportfahrzeuge weiterverbreitet werden. Deshalb sollten Reisende - auch Jagdreisende - und Transporteure sich besonders vorsichtig und verantwortungsvoll verhalten und Hygienemaßregeln beachten.

Alle Hinweise und Informationen zur ASP finden Sie hier.

Anmerkung:

Die wesentlichen Elemente des "Trierer Biotüten System Plus" sind die Sammelcontainer, die i.d.R. in Randlagen von Siedlungsgebieten eingerichtet werden. Es zeigt sich wiederholt, dass die aufgrund von Überfüllungen und unsachgemäßer Nutzung Speisereste im größeren Umfang im Umfeld der Container sich ansammeln und erst bei einer der nächsten Leerungen beseitigt werden.

Die Standorte sind insbesondere im ländlichen Gebiet somit prädestiniert Wild, Ratten, Füchse, Marder, Mäuse, Katzen, Hunde, Vögel oder Ungeziefer anzulocken, als Futterquelle zu fungieren und somit eine Verbreitung der ASP oder auch anderen Krankheitserregern deutlich zu begünstigen.

Aktuell sind weit über tausend Sammelplätze eingerichtet, d.h. entsprechend viele Futterstellen für die Natur.

Dies steht im krassen Widerspruch z.B. zu den Tatsachen, dass Autobahnparkplätze eingezäunt werden müssen und das Land RLP aktuell 500.000,- € für Schutzzäune zum Aufbau von Sperrbezirken beschafft hat.   

Und diese Vorsorgemaßnahme ist nachvollziehbar, dass bereits erste Fälle der ASP in Belgien 20 km vor der belgisch/deutschen Grenze entdeckt wurden.

Wann werden hier die zuständigen Aufsichtsbehörden aktiv und prüfen die Gegebenheiten?